Spitsbergen Westküste per Segelschiff

Tag 1 Longyearbyen – Anreise, Einschiffung
Individuelle Anreise nach Longyearbyen. Abhängig von der Ankunftszeit bleibt eventuell Zeit noch ein wenig durch Longyearbyen zu bummeln, das sehenswerte Svalbard-Museum zu besuchen oder zur Eiderenten-Kolonie zu spazieren. Um 16 Uhr treffen Sie sich am Hafen mit Ihren Mitreisenden, Ihrer Reiseleiterin und dem Skipper und gehen gemeinsam an Bord. Am frühen Abend legen wir ab und übernachten in einer abgelegenen Bucht im Isfjord.
Tag 2 – 9 Erkundung der Westküste Spitzbergens
Unabhängig davon, ob wir den Isfjord in nördlicher oder südlicher Richtung verlassen oder ob sich das Expeditionsteam dafür entscheidet, dem größten Fjord des Svalbard-Archipels selbst einen oder mehrere Tage zu widmen – sicher ist: Die Westküste Spitzbergens, die in der Hauptsaison häufig ein wenig stiefmütterlich behandelt wird, gleicht einer Schatztruhe voll arktischer Juwelen, die es zu entdecken gilt.

Eine exakte Planung im Voraus ist für Expeditionsreisen in der hohen Arktis wenig sinnvoll, da die Route stark von den vorherrschenden Eis- und Wetterbedingungen abhängig ist, die von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ausfallen können. Die Segelroute wird daher fortlaufend und mit größtmöglicher Flexibilität geplant – es geht darum, die Verhältnisse bestmöglich zu nutzen, um für Sie ein Paket unvergesslicher Erinnerungen zu schnüren.

Eine Möglichkeit wäre, südwärts bis zum Hornsund zu steuern. Der südlichste Fjord an der Westküste Spitzbergens bietet trotz seiner überschaubaren Größe eine atemberaubende Vielfalt an Landschaften und Lebensräumen: Schroffe Gipfel ragen bis zu 1400 Meter aus dem eisigen Wasser, spektakuläre Gletscherfronten säumen fast jede Bucht. Sattgrüne Tundra, Vogelkolonien und leicht zu erklimmende Klippen bieten viele reizvolle Gelegenheiten für Exkursionen
an Land. Im weiter nördlich gelegenen Bellsund erwarten Sie blühende Tundra, spektakuläre Geologie und historische Stätten, die faszinieren, in der arktischen Stille aber auch etwas unheimlich anmuten können.
Wenn die Eisverhältnisse es erlauben, ist eine andere Variante, den Isfjord in nördlicher Richtung zu verlassen, um den Walrossrastplätzen im Forlandsundet einen Besuch abzustatten und die Ostküste von Prins-Karls-Forland zu erkunden, wie es einst sein Entdecker Willem Barents im späten 16. Jahrhundert tat. Weiter nördlich locken Kongsfjord und Krossfjord, die mit ihrer landschaftlichen Vielfalt jedes Entdeckerherz höher schlagen lassen. Eindrückliche Gletscherfronten, schneebedeckte Gipfel, Klippen mit Kolonien kreischender Seevögel, Anhöhen mit atemberaubenden Aussichten, behagliche Ankerplätze in versteckten Buchten und verschiedene historische Stätten finden sich jeweils nur wenige Segelstunden entfernt und laden zum beschaulichen Erkunden ein – sei es an Bord, per Zodiac oder zu Fuß.
Mit 24 Stunden Tageslicht sind Natur- und Tierbeobachtungen rund um die Uhr möglich. Ezras geringe Deckshöhe lädt selbst während der Segelpassagen zum nächsten Ankerplatz dazu ein, ständig nach den Bewohnern des Eismeeres Ausschau zu halten. Auf langen Exkursionen besteht die Möglichkeit, warme Verpflegung mitzunehmen – kein starrer Tagesablauf gibt den Rhythmus vor, sondern die Natur und das Licht. Während die Crew unsere schwimmende Unterkunft sicher zum nächsten Ankerplatz bringt, sammeln wir unvergessliche Eindrücke und können mit größtmöglicher Flexibilität auf neue Entdeckungen sowie Licht- und Wetterverhältnisse reagieren – ein wahrhaft exklusives Erlebnis!

Am Abend des 9. Tages oder spätestens am frühen Morgen des 10. Tages kehren wir mit Ezra wieder in den Hafen von Longyearbyen zurück.

10. Tag: Longyearbyen – Heimreise
Am Morgen verabschieden Sie sich von der Crew. Individuelle Heimreise.
Anforderungen
Für die Ausflüge und Wanderungen an Land sollten Sie normale bis gute Kondition mitbringen – die Touren sind nicht extrem lang oder flott, führen aber immer über wegloses und teilweise ggf. auch gerölliges Gelände. Trittsicherheit ist daher nötig.

Die Ezra bietet aufgrund ihrer Größe nur eingeschränkten Komfort und wenig Privatsphäre. Eine nach Geschlechtern getrennte Unterbringung an Bord ist nicht möglich. Teamfähigkeit und Kompromissbereitschaft wird daher erwartet. Die Crew freut sich über Mithilfe bei anfallenden Arbeiten.

Segelkenntnisse sind nicht notwendig. Bei Interesse dürfen Sie aber gern beim Segeln helfen und an den seemännischen Aspekten dieser Reise teilhaben.


Hinweise
Der Reiseverlauf dient der groben Orientierung. Der endgültige Verlauf wird täglich den örtlichen Eis- und Witterungsbedingungen sowie den Tierbeobachtungsmöglichkeiten angepasst. Die Segelbedingungen sind wie überall auch in Spitzbergen stark von der Witterung abhängig. Wenn eine Fahrt unter Segeln nicht möglich oder nicht ratsam ist, bewegt sich Ezra mit Motorkraft voran.

Bitte haben Sie Verständnis, dass die auf dieser Reise beschriebenen Tierbeobachtungen nicht garantiert werden können. Es handelt sich um intensive Naturerlebnisse mit freilebenden, wilden Tieren, deren Verhalten nur beschränkt vorhersagbar ist. Im unwahrscheinlichen Fall keiner Sichtung ist dennoch keine Reisepreis-Erstattung möglich. Wir und unsere Partner vor Ort setzen jedoch all unsere Erfahrung und Kenntnisse ein, um bestmögliche Sichtungschancen zu
erreichen.